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Wer bloggt hier? Angela Reiner bloggt hier für AR Immobilien ™ Berlin-Lankwitz. Themen rund um die Immobilienwirtschaft, den Energieausweis und die Finanzwelt mit Fokus auf die Baufinanzierung.

Immobilienmakler Berlin Lankwitz Lichterfelde

Das blödsinnige Bestellerprinzip für Kauf-Immobilien

von Angela Reiner (Kommentare: 2)

Immobilienmakler Berlin Haus kaufen Blog

AR-Immobilien im März 2019

Das geplante Bestellerprinzip, was Katarina Barley als Gesetz verabschieden will, ist völliger Blödsinn und entlastet nicht die Käufer von Immobilien

Wenn der Besteller, was meist der Verkäufer ist, in Zukunft einen Makler für den Verkauf seines Hauses oder seiner Wohnung beauftragt, soll dieser auch den Makler bezahlen.
Da der Wohnungsmarkt gerade in Großstädten sehr angespannt ist und es Mangel an Wohnraum gibt, wird es somit passieren, dass die Maklercourtage zu einem großen Teil auf den Kaufpreis aufgeschlagen wird. Der Verkäufer hat bestimmte Vorstellungen, was er für seine Immobilie beim Verkauf erhalten möchte.
Auf diesen höheren Kaufpreis wird dann prozentual Grunderwerbsteuer, Notar und Grundbucheintragung gezahlt. Diese Kosten werden sich somit erhöhen. Da die Kosten der Käufer zahlen muss, zahlt der Käufer unterm Strich definitiv mehr für einen Immobilienkauf. Und das hauptsächlich ans Finanzamt, also in die Tasche des Staats.
Weiterhin ist der Käufer derjenige, der dann keine Beratungsleistung mehr vom Makler erhalten wird, da ein Makler dann ausschließlich für den Verkäufer arbeitet. Aber gerade die Käufer sind doch die, die eine Beratung dringend nötig haben, da ein Immobilienkauf oft nur einmal im Leben getätigt wird.
Und genau das kann ein Käufer von einem seriösen Immobilienmakler nicht nur erwarten, sondern erhält eine Beratung derzeit auch.
Ein weiteres Problem ergibt sich dann für den Käufer mit der Baufinanzierung. Viele meinen, dass dann die Maklerprovision/Courtage mit finanziert werden kann, da diese sich im Kaufpreis "versteckt". Auch das ist ein Trugschluss, denn die Banken werten die Immobilien selbst ein und werden entsprechend höhere Abschläge vom Kaufpreis vornehmen. Das bedeutet, dass vom Käufer mehr Eigenkapital aufgebracht werden muss oder eben der Zins wird dadurch erhöht. Auch hier zahlt wieder der Käufer drauf.
Es wird hier bei dem Gesetzentwurf versucht das auszubügeln, was die Politik seit Jahren verschlafen hat. Nämlich die Schaffung neuen Wohnraums.
Dadurch verknappt sich immer mehr das Angebot, heißt es werden nur noch wenige Immobilien angeboten, diese dann aber auch zu immer höheren Preisen. Dann werden auch Käufer nicht mehr jeden Preis zahlen wollen oder sich auch nicht mehr leisten können.
Und genau hier muss von der Politik her angesetzt werden.
1. Schaffung neuen Wohnraums
2. eine Entlastung des Käufers durch Freibeträge oder Senkung der Grunderwerbsteuer
3. ein Sachkundenachweis für Makler, um die schwarzen Schafe der Branche zu minimieren

 

 

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Kommentare

Kommentar von Stephan Borner |

Wer bestellt, bezahlt. - Das ist ein Grundprinzip einer freien und fairen Marktwirtschaft. Das gehört eigentlich sogar als ordnungspolitisches Prinzip in das Grundgesetz.

Es geht nicht primär darum, dass die Grundpreise sinken werden, und tatsächlich könnte es, wie Sie argumentieren, möglicherweise sogar entgegengesetzte Mechanismen geben. Aber es geht darum, dass eine ganze Branche nun endlich in den Wettbewerb kommt!

Heute ist es so, dass alle Makler das Maximum nehmen können, nämlich denselben Prozentsatz. Warum wohl? Sicherlich nicht, weil sie im Wettbewerb sind. Die Verhandlung durch den Besteller wird die Kosten senken, hoffentlich auch in ein vernünftiges Verhältnis stellen zu ein paar Fotos Machen, Inserate Schalten, Standardvertrag Vorlegen und Tür Aufsperren.

Dem Makler ist doch der Käufer schlussendlich egal. Wenn die Verträge unterschrieben sind, kommt die Rechnung und fertig.

Kommentar von Kestler |

Diese ewige Falschdarstellung nervt. Bereits heute zahlt kein Käufer einen Makler ohne geschlossenen Maklervertrag. Und diesen muss man nicht schließen, denn es gibt weder Zwang, noch Marktmacht, noch Wettbewerbsbeschränkungen und keine Kartelle.

Wie die Situation in Berlin ist, kann ich nicht abschließend beurteilen, aber in meinem Markt werden unterschiedlichste Sätze für die Käuferprovision aufgerufen.

Die Aussage zu Fotos machen und Tür aufsperren zeigt leider nur alte Vorurteile und keine Kenntnisse von dem was ein guter Makler alles für die Vertragsparteien leistet.

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